Weisbuch für Software-Systeme
Ein Weisbuch für die europäische Industrie zum Thema softwareintensive Sys-teme hat ITEA, ein Eureka-Programm, vorgelegt. Dieser technische Fahrplan mit dem Titel „Technology Roadmap on Software Intensive Sys-tems“ blickt in die Zukunft eingebetteter Software in Europa und zeigt Wege der Zusammenarbeit von Industrie, Forschung und Lehre auf.
Das 140-seitige englische Weisbuch gibt Szenarien, Visionen und konkrete Empfehlungen für neue Software und zugehörige Forschungen. ITEA führt im Einzelnen drei Bereiche aus: Häusliches, Geschäftliches und mobile Nutzung für unterwegs. Zwei weitere sind angesprochen: Mehrwertdienste und Sys-temtechnik. Das Weisbuch richtet sich sowohl an Forscher und Entwickler als auch an Entscheidungsträger der Industrie und die Politik.
In zahlreichen Anwendungen eingebetteter Software ist Europa führend – z.B. bei Mobiltelefonen. Der Industrie gibt das Buch eine Grundlage für weitere Entwicklungen softwareintensiver Systeme, von zeitgerechter Produktion zu Qualitätskontrolle, von Normung bis zu Netzwerken. Es weist auf mögliche interdisziplinäre Entwicklungen hin, die gemeinsame Grundlagen schaffen.
„Das Weisbuch unterstreicht ITEAs Kredo, dass ein von der Industrie getriebenes strategisches Programm wirksam und entscheidend für die Konkurrenzfähigkeit Europas ist. Wir packen in Europa das Thema softwareintensive Systeme an“, erklärt Paul Mehring, Vorsitzender des ITEA Aufsichtsrats.
Konkurrenzfähigkeit wahren
Der Planungsprozess förderte rund 120 technische Verfahren zutage, die sich aus den verschiedenen Anwendungs-mustern entwickelten. Dabei zeigt sich, wie die technische Welt weiter vernetzt werden wird, wie sie aber auch selbstständiger und autonomer werden wird. Geräte werden zusammenspielen, eingebettete Software-Agenten werden unsere Terminkalender und Reisepläne abgleichen, sie werden Technik sicherer und freundlicher machen. Die Datenmengen werden schneller als die Übertra-gungsmöglichkeiten steigen, was zu neuen Verdichtungsverfahren wie MPEG 4 führen wird. Netze werden uns von Fall zu Fall mit weltweiten Informationssystemen verbinden, etwa dem Internet.
Information Technology for European Advancement (ITEA) fördert eingebettete und verteilte Software und die Nutzung zugehöriger Softwaretechniken. Es ist ein von der Industrie angeregtes strategisches Forschungs- und Entwicklungsprogramm, das von staatlichen Regierungen im Rahmen des Eureka-Rahmenwerkes gefördert wird. Gründungsmitglieder waren unter anderen Alcatel, Barco, Bosch, Daimler-Chrysler, Itatel, Nokia, Philips Electronics, Siemens, Thales (vormals Thomson CSF) und Thomson multimedia.
Das Weisbuch ist kostenlos erhältlich. Die können es als Download – siehe Link – aus dem Internet holen oder via Kennziffer anfordern. (jw)