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16 December 2003 · Source: Eletronik · Download PDF

Aufwind für Embedded-Software

Aufwind für Embedded-Software

Elektronik Industrie - Aktuell - Editorial, December 2003

 

Dipl.-Ing. Alfred Vollmer

 

Erinnern Sie sich noch an die Zeiten zu Beginn dieses Jahrtausends als Software-Ingenieure dringend gesucht und per Greencard aus dem (indischen) Ausland angeworben werden sollten? Natürlich hat sich der Wind auf dem Personalmarkt für SW-Ingenieure stark gedreht, aber die Grundtendenz bleibt die gleiche: Erst die Software erweckt die Hardware zum Leben, erst die Embedded-Software gibt der Standard-Hardware die gewünschte Funktionalität und steuert die Peripherie.

 

Aber während wir regelmässig von Steuererleichterungen, Subventionen und sonstigen Vergünstigungen für Chipfabriken hören, scheint die Embedded-Software nicht salonfähig genug zu sein, um sie entsprechend zu unterstützen.

 

"In Asien oder in den USA erhält die Software-Industrie viel mehr Unterstützung als in Europa", konstatierte Jan Lohstroh, General Manager der Digital Systems Laboratories bei Philips in Eindhoven, anlässlich des 4. ITEA-Symposiums, das diesen Herbst im belgische Leuven stattfand.

 

Bei ITEA (Information Technology for European Advancement) handelt es sich um ein europäisches Programm zur Förderung der Forschung im Bereich der Embedded- sowie der verteilten Software. “Dank ITEA sind wir in der Lage, Europas Position bei Software für komplexe Systeme zu starken.” Es gibt sie also doch, die Förderung für Embedded-Projekte.

 

Allerdings liegt der Schwerpunkt bei ITEA nicht nur auf der Förderung in monetärer Hinsicht, betonte Paul Mehring, Chairman des ITEA-Boards im Gespräch mit elektronik industrie: “Wir wollen die Software Abteilungen mehrerer Unternehmen zusammen bringen. Ein typisches Beispiel ist ein Projekt bei dem Nokia sein Knowhow im Bereich der Mobiltelefone beisteuert, während Alcatel seine Expertise im Bereich der Telekom-Infrastruktur, die Deutsche Telekom Ihre Erfahrungen als Netzbetreiber, Bull sein Wissen bei Smartcards und Daimler-Chrysler das entsprechende Know-how im Automotive-Bereich beisteuern. ITEA soll schlicht und einfach die mehrfache Erfindung des Rades verhindern und dafür sorgen, dass sich die Unternehmen gegenseitig befruchten.”

 

Dazu gibt es dann die passende F&E-Unterstützung im Rahmen des EUREKA- Projekts von derzeit immerhin etwa 6500 Mannjahren bei  über 50 Projekten innerhalb der ersten Jahre. Insgesamt ist ITEA auf acht Jahre mit 20000 Mannjahren ausgelegt, wobei derzeit 65 Universitäten, 45 Forschungseinrichtungen. 136 kleine und mittlere Unternehmen sowie 101 grössere Unternehmen aus 19 Ländern Europas involviert sind.

 

Ein Paradebeispiel für die ITEA-Aktivitäten ist dass Projekt OSMOSE {Open Source Middleware for Open Systems in Europe) bei dem es um die Entwicklung/Verbesserung von adaptiven Open-Source-Middleware-Elementen sowie die Entwicklung von Tools geht.

 

Aber ITEA ist auch offen für neue Projekte wobei in besonderem Masse kleine und mittelgrosse Unternehmen involviert sein sollen. Wenn Sie Interesse haben, bei ITEA mit zu machen oder sich einfach nur informieren möchten, dann finden Sie unter www.itea-office.org die passenden (Kontakt-}Infos.

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