ITEA blickt in die digitale Zukunft
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'Aufbau der digitalen Zukunft' lautete das Thema des dritten ITEA-Symposiums, das dieses Jahr 250 europäische Software-Experten und ICT-Strategen im Oktober für zwei Tage nach Amsterdam führte. Das breit gefächerte Programm umfasste auch eine inspirierende Ausstellung von über 30 Projekten, darunter ITEA 00005 DIGITAL CINEMA, das in unserem Feature über die digitale Funk- und Fernsehtechnologie näher beschrieben wird (Seite 4).
Vorträge zu verschiedenen Aspekten der digitalen Zukunft hielten Jean-Charles Hourcade (Senior Vice-President, Forschung und Innovation, sowie CTO bei Thomson Multimedia), Cesar Vohringer (Senior Vice-President und CTO bei Philips Consumer Electronics), Maurizio Decina (Vorstandsmitglied bei Italtel, Direktor von CEFRIEL und Professor am Politecnico di Milano) sowie Emmanuel Caquot (Leiter der Dienststelle für Informationsgesellschaft und Informationstechnologien beim französischen Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie), der im Vorfeld des französischen EUREKA-Vorsitzes die Perspektiven Frankreichs für eine Zusammenarbeit im europäischen Forschungsraum (ERA) erläuterte.
ITEA-Preisträger findet Erfolgsplattform
Glückwünsche gehen an den Träger der diesjährigen ITEA-Auszeichnung für herausragende Leistungen: das Projekt ITEA 99007 PEPiTA (Plattform für die verbesserte Bereitstellung terminalunabhängiger Anwendungen). Die französischen, irischen, tschechischen und belgischen Projektpartner haben auf Basis einer gemeinsamer Architektur eine vierstufige, nicht-spezifische Plattform mit sicheren Verbindungen für Mobiltelefone, Smartcards und Computer (inkl. Anwendungsprogrammierschnittstelle für virtuelle Dienstleistungen, Sicherheit und Benutzerprofilmanagement), sowie eine Enterprise Java Beans Plattform für Anwendungsdienste entwickelt. PEPiTA ermöglicht Telekombetreibern bereits, die neuesten technologischen Fortschritte in ihre Netzwerksysteme aufzunehmen und somit ihr Serviceangebot für die Kunden zu verbessern. Weitere Informationen sind erhältlich bei Anne van der Linden im ITEA-Büro (Tel: +31 40 2475590; E-mail: vdlinden@itea-office.org).
* Die erste ITEA-Auszeichnung für herausragende Leistung wurde dem scheidenden Vize-Vorsitzenden Eric Daclin von seinem Nachfolger Jean-Pierre Lacotte (Thomson) überreicht.
ERA muss Abläufe vereinfachen
Die Schwierigkeiten einer Harmonisierung der Vergabe von Fördermitteln bei EU-programmen und nationalen F&E-Vorhaben wurden auf dem dritten ITEA-Symposium im Rahmen einer Podiumsdiskussion über 'ERA-Herausforderungen beim Aufbau der digitalen Zukunft' klar hervorgehoben. Insbesondere verwiesen die Diskussionsteilnehmer darauf, dass bei der Bewerbung um die verschiedenen auf nationaler und internationaler Ebene verfügbaren Forschungsfördermittel ein ungemein hohes Maß an Koordination erforderlich sei; leicht verständliche und gemeinsam vereinbarte Abläufe würden den Forschern und KMUs das Leben erleichtern und ihre Ressourcen nicht so stark belasten. Man gelangte zu der Schlussfolgerung, dass in diesem Bereich deutliche ERA-Fortschritte erforderlich seien, um die wirksame Abwicklung großer Projekte zu ermöglichen. Dieses Problem haben EUREKA-Cluster wie ITEA nach Aussage von Professor Stefan Jähnichen (Fraunhofer FIRST) bereits erfolgreich bewältigt: "Dem EUREKA-Cluster ITEA ist es gelungen, sich über das Bruchstückkonzept von Einzelprojekten hinwegzusetzen. ITEA wirkt bereits in Form einer Gemeinschaft, in der Projekte innerhalb eines strategischen Gesamtkonzepts betrieben werden."
(Lesen Sie hierzu auch die Perspektive eines KMU in der Meinungsspalte auf Seite 8.)