Führungsrolle Europas erhalten
by Holger Heller
Die Bekanntgabe von ITEA 2, dem Nachfolger des ITEA-Forschungsprogramms in Sachen software-intensiver Systeme und Services, war der Höhepunkt des sechsten ITEA-Symposiums Mitte Oktober in Helsinki.
Die mehr als 325 Teilnehmer bekräftigten die Bedeutung des EUREKA ITEA Clusters und konnten an Präsentationen und Demos von 40 Projekten sowie an drei parallelen technischen Workshops in Sachen Software-Engineering-Lösungen, New Business und Trends bei neuen Medien teilnehmen. Drei Projekte, die einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Führungsrolle auf diesem Gebiet leisteten, wurden hervorgehoben: FAMILIES - Managing Software Diversity in System Families; OSMOSE - Open Source Middleware for Open Systems in Europe; und der Gewinner des ITEA Achievement Award 2005: TT-MEDAL - Test and Testing Methodologies for Advanced Languages.
Das Thema des Symposiums war die fortschreitende digitale Revolution im Heimbereich, im Büro und unterwegs. Dabei liegt der Schwerpunkt immer mehr auf Internet-Protokollnetzwerken anstatt bei Schaltkreisen für die Kommunikationstechnologie. Das allzeit verfügbare Büro und das „Smart Home“ sind so komplex, dass eine Zusammenarbeit verschiedenster Unternehmen erforderlich ist, so der Tenor. Übergreifend spielt der Content eine entscheidende Rolle: intelligent, selbsterstellend, universell, kompatibel und vor Hackerangriffen sicher soll dieser sein.
Das neu aufgelegte Programm ITEA 2 zielt darauf ab, mehr als 20000 Mannjahre Forschungsarbeit und 3 Mrd. Euro an Investitionen zu integrieren - was der doppelten Größe des jetzigen EUREKA-ITEA-Cluster-Programms entspricht. Dieses umfasst bis zu seinem Ende im Jahr 2008 an die 9500 Mannjahre in 85 Projekten mit 400 Teilnehmern und einem Budget von 1,2 Mrd. Euro.
Der neue ITEA-Vorsitzende Rudolf Haggenmüller, Professor für Informatik und Mathematik an der Uni München und Managing Director bei FAST, löst Paul Mehring ab und begleitet das ITEA-2-Programm: „Europa hat eine führende Position im Bereich der Embedded Intelligence erlangt und wir müssen sicherstellen, diese nicht zu verlieren“, so Haggenmüller, „ITEA 2 bietet eine neue Führungsrolle im Bereich komplexer Systeme, der Schwerpunkt bleibt beim jetzigen Programm, neue Technologien werden hinzustoßen.“ Laut Haggenmüller spielen bei ITEA 2 Services eine größere Rolle: dazu werden Downstream-Aktivitäten auf der Basis von Research, Development und Demonstration (R&D&D) hinzugezogen.
ITEA
„Information Technology for European Advancement" wurde 1999 als EUREKA Cluster gegründet, um die vor-wettbewerbliche F&E im Bereich „Software für softwareintensive Systeme" zu unterstützen. Das von der Industrie gestützte Programm stellt Europa an erster Stelle der Embedded-Intelligence-Entwicklung. Zu den Gründungspartnern zählen Alcatel, Barco, Bosch, Bull, DaimlerChrysler, Italtel, Nokia, Philips, Siemens, Thales, Thomson und später die European Federation of High Tech SMEs. Weitere Gründungspartner von ITEA 2 sind Airbus und Telvent.
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